Coaching Methode: 5 X Warum?
Die Ursache hinter der Ursache, oder der Schleier hinter dem Schleier
Das klingt nach einem alten Kinderspiel. Es wird solange immer wieder nach "dem Warum" gefragt, bis die Eltern entnervt aufgeben oder in blanker Verzweiflung versinken. Und natürlich finden wir irgendwann keine Antworten mehr und begründen entweder mit "weil Gott das so will" oder wir geben zu, dass wir selber auch keine Antwort mehr haben. - Was mehr oder weniger auf das Gleiche heraus läuft - es sei denn wir glauben, dass wir erkannt haben, was Gott oder die Götter wollen. Was ich ja nach wie vor für ziemlich anmaßend halte.
Im Coaching kann diese Fragetechnik sehr positive Effekte erzielen. Die meisten Menschen haben für ihre Handlungsweisen, Ansichten und festgefahrenen Handlungsschemas ein Schema an plakativen Antworten, die sie seit einer langen Zeit benutzen, ohne diese jemals zu hinterfragen. Die Argumentationskette ist auf den ersten Blick schlüssig - auch wenn die ganze Argumentationskette auf einer Annahme beruht, die eher auf tönernen Füßen steht.
Bricht der eigene Argumentationsstrang zusammen, erhält der Coache den inneren Raum, der es ihm ermöglicht ihn mit neuen "wohlbegründeten" Handlungsweisen zu füllen.
Vorgehen
1. Schritt: Die Frage ausschreiben: "Warum ist ... so?"
2. Schritt: Die Antwort vom Klienten aufschreiben lassen. ("Das ist so, weil....")
3. Schritt: Weiterfragen: "Warum ist...(das was "hinter dem Weil steht") so?"
4. Schritt: Die Antwort vom Klienten aufschreiben lassen. ("Das ist so, weil....")
etc.
Natürlich muss nicht genau 5 Mal gefragt werden. Bei vielen Aussagen zeigt sich an der Antwort des Klienten schon viel früher, dass die als Wahrheit angenommene Begründung so nicht ganz richtig ist.
Kommt der Klient aber nicht mehr weiter, dann geht die Fragetechnik wieder rückwärts.
1. Rückschritt: "Wenn wir also zur Kenntnis nehmen, dass die Begründung so nicht schlüssig ist, was ergibt sich dann für die Antwort (z.B. in Schritt 4). - Natürlich wird auch hier der sich ergebende Schluss des Klienten wieder aufgeschrieben.
2. Rückschritt: "Wenn wir also ..."
Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis der Klient bei Antwort 1 angekommen ist.
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