Agile Methode: "Product Owner" Direkte Kommunikation
Ein Aspekt des agilen Arbeitens liegt darin, dass die Menschen direkt und Face-to-Face miteinander reden. Das ist die beste Form, um zu verstehen, was die andere Seite meint und die schnellste Form des Informationsaustausches.
Ein Aspekt der Rolle des "Product Owners" ist die Kommunikation mit den Stakeholdern. Der Product Owner sammelt die Anforderungen der verschiedenen Stakeholder in direkten Gesprächen ein, Findet heraus, was - ausgehend von diesen Gesprächen für das Produkt als Ganzes von größtem Wert ist (Priorisierung) und schätzt in Interaktion mit dem Team den Aufwand.
Der Product Owner ist eine Kommunikationsschnittstelle und ein Informationsfilter zwischen den Leistungsanforderern und den Leistungsentwicklern. Er ist ein Informationsfilter.
In dieser Funktion als "Informationsfilter" steht er im Wiederspruch zum dem agilen Grundsatz der direkten Kommunikation. Die Rolle dieses Informationsfilters ist nur darin begründet, dass die direkte Kommunikation von Team und Stakeholdern dazu führen würde, dass das Team nicht gleichzeitig mit allen Stakeholdern kommunizieren und eine Leistung erstellen kann.
Totz der Rolle des Product Owner ist der direkte Kommunikationsweg zwischen Team und Stakeholdern offen und gewünscht. Innerhalb einer Timebox der Leistungserstellung kann jedes Mitglied Unsicherheiten über eine direkte Nachfrage an den Product Owner klären, aber wenn es schneller oder einfacher geht, kann es auch direkt bei dem jeweiligen Stakeholder nachfragen.
Auch wenn die Pflege des Product Backlogs in der Verantwortung des Product Owners liegt, bedeutet das nicht, dass er diese Aufgabe alleine macht. Vielmehr koordiniert er die Interaktion von Stakeholdern und Leistungserstellungsteam. Wenn z.B. User Stories im Product Backlog verwendet werden, dann ist die aufgeschriebene Story nur ein Platzhalter für das Verstehen der User Story durch das Team.
Ebenso ist es natürlich, mit der Weiterentwicklung von User Stories von größeren zu kleineren Einheiten und dem Verstehen der Akzeptanzkriterien der Stakeholder durch die Leistungsersteller. Hier ist die direkte Face-to-Face Kommunikation zwischen Anforderer und Leistungsersteller der agile Weg des Verständnisses.
Spätestens beim Review kommen Leistungstersteller und Anforderer wieder zusammen und diskutieren über die Ergebnisse und damit über das gemeinsame Verständnis des Ergebnisses.
Ein Kernelement des Agil richtet sich gegen Kommunikationsfilter. Natürlich kann das Filtern von Informationen den Kommunikationsaufwand für jeden Einzelnen verringern. Auch die Informationsbeschaffung für die nachfolgenden Einheiten ist einfacher, weil die Informationen bei jedem Filter stärker verdichtet werden. Dem entgegen steht das Risiko einer Fehlinterpretation.
Ganz langsam und schwierig wird es, wenn das Team zwar verstanden hat, dass der Kunde "rot" möchte, aber ein Detail nachfragen möchte.
Der rote Filter fragt dann den orangen Filter, der dann einen der Stakeholder fragt.
Der antwortet gelb, soweit bei dem gelben Stakeholder nachgefragt wird. Sonst antwortet er vielleicht blau oder pink.
Der grüne Leistungsersteller wartet in der Zeit auf die Information, ohne die er nicht weiter arbeiten kann.
Der orange Filter versteht gelb. Er meldet das dem roten Filter weiter. Der wird jetzt auch gelb und meldet das dem Team weiter.
Das Team verwirft die Ergebnisse und macht jetzt gelb.
Was passiert, wenn den Stakeholdern, in der Mehrheit blau und pink, das Ergebnis irgendwann präsentiert wird?
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